Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen, Genslerstraße 66, 13055 Berlin

Bei meiner Reise durch die Gefängnisse der DDR ließ ich natürlich das Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen nicht aus, obgleich ich es nur peripher streifte. Ich war in der Transportzelle im Untergeschoss des damals neuen Gefängnistraktes untergebracht und lernte das Innenleben der dortigen Gummizelle kennen.

Hohenschönhausen war auch ein berüchtigtes Stasi-Gefängnis (MfS), dessen Existenz man durch manipulierte Landkarten verleugnete. Hohenschönhausen war die zentrale Untersuchungsanstalt und war deshalb von einem Sperrgürtel umgeben. Viele prominente Gegner des DDR Regimes waren hier untergebracht und wurden während des Wartens auf ihre Verurteilungen oder Abschiebungen psychisch gequält.

Auch der ehemalige Stasi-Knast  avancierte zu einer Stiftung unter der Leitung von Dr. Hubertus Knabe und Helmuth Frauendorfer, die mit ihrer Aufklärungsarbeit Stasipraktiken anprangern.

Insbesondere diese Gedenkstätte unter der Schirmherrschaft des Landes Berlin und der Bundesrepublik Deutschland hat sich stark gemacht für die Aufarbeitung der DDR Diktatur explizit durch Zeitzeugen.  Aber auch eine Reihe von Historikern sind dort versammelt, die Aufklärung leisten.

Führungen vor allem von Zeitzeugen zählen zu den wichtigen Elementen im Bereich der politischen Bildung, um nicht zu vergessen und vor allem zu sensibilisieren.

Hohenschönhausen zeigt eindrucksvoll, mit welchen Praktiken manipuliert wurde. Ein Besuch ist ebenso sehr lohnenswert, wie es die Bilderreihe unten zeigt.

Der Besucher kann hier ebenso in die Welt des Schreckens eintauchen.


Gedenkstätte Roter Ochse


Damalige Staatssicherheit-Untersuchungshaftanstalt, Am Kirchtor 20a, 06108 Halle an der Saale

Der erste wesentliche Kontakt mit diesem DDR Gefängnis auf „deutschem Boden“ nach meiner Verhaftung in der CSSR galt der Untersuchungshaftanstalt „Roter Ochse“ am Kirchtor 20 in 06108 Halle an der Saale. Das Gefängnisareal war zu Zeiten der DDR aufgeteilt auf die Ministerien des Innern und das Ministerium für Staatssicherheit, in welchem die „DDR Abtrünnigen“ verhört wurden und das Gerichtsurteil erheblich beeinflusst wurde. Anhand meiner Stasi-Akten erhebt sich sogar der Verdacht, dass die Stasi meine Haftzeiten mit dem Gericht vorverhandelte, also vor der ordentlichen Gerichtsverhandlung festlegte.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass der Gebäudekomplex Roter Ochse in der Geschichte immer Regimegegnern galt. Während der Haupteil des Gefängniskomplexes, dessen Architektur und  rotem Granitstein dem Namen „roter Ochse“ alle Ehre machte, zu DDR Zeiten hauptsächlich als Frauengefängnis genutzt wurde, wurde lediglich ein kleiner Teil der Gebäude  vom MfS als Untersuchungsanstalt genutzt.

Der Rote Ochse ist heute auch noch ein Gefängnis für den offenen Vollzug und dient zusätzlich als Frauengefängnis. Es heißt aber, dass das Gefängnis geschlossen werden soll. Ein Teil des MfS Areals wird heute als Gedenkstätte der Stiftung Gedenkstätten Sachsen Anhalt betrieben und dient als Schulungsort, als Museum und Wechselausstellung. Weiteres lesen Sie im Internet nach.

Zwar habe ich viele psychische Qualen durch stundenlange Verhöre sowohl tagsüber als auch nachts erlitten und verbrachte immerhin sieben Monate in diesen Gemäuern, so kann ich diesen Aufenthalt dort nur mit wenigen Bildern widergeben.

Trotzdem lohnt sich auch der Besuch in dieser Gedenkstätte, da er u.a. ein Hafteingangsbuch zeigt, das akribisch die Namen aller Inhaftierten aufzeigt. In einer Kartei war es möglich, Daten über meinen Vernehmer einzusehen. Das ermöglichte mir auch, mir einen Blickwinkel zu schaffen, der mir ein Stück weit Versöhnung mit meiner Vergangenheit brachte.


Zuchthaus Cottbus, Bautzner Str. 140, 03050 Cottbus

Der kurze – knapp drei wöchige - Aufenthalt im Zuchthaus Cottbus ist der direkte Antritt meines Strafvollzugs von  drei Jahren, basierend auf meiner Verurteilung wegen des Versuchs, angeblich  „schwer bewaffnet“ die DDR zusammen mit zwei weiteren Kumpanen über die „grüne Grenze“ der CSSR im Jahr 1981 verlassen zu wollen, um schließlich in den Westen abzuhauen. „Cottbus“ war eine Haftanstalt, die dem Ministerium des Innern direkt unterstellt war. Vor den eigentlichen Gefängnisgebäuden unterhielt das MfS zusätzlich eine direkte „Aussenstelle“, die u.a. für die Abschiebungen der politischen Häftlinge verantwortlich war. Dort fanden auch Verhöre statt für die Häftlinge, die durch eine politische Antihaltung zur DDR auffielen.

Auch ich wurde dort verhört, als ich mich nach sechs Tagen auf der Flucht aus Cottbus hatte wieder einfangen lassen. Mehr dazu im Buch…

Wenn man die Blogs im Internet aufmerksam liest, haben die politischen Häftlinge diese Anstalt unterschiedlich in Erinnerung. Die einen sprechen von einem normalen oder üblichen Gefängnis-Aufenthalt, sprechen von Distanzierung der Wärter von den Gefangenen, die anderen sprechen von blankem Terror und diffamieren bis aufs Äußerste.

Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen und sie sprechen Bände. Nachdem ich es wagte, nicht nur als politischer Gegner die DDR zu verlassen, sondern auch noch das Ministerium des Innern durch meine gelungene Entweichung zu veralbern, bekam ich die volle Bandbreite des Hasses zu spüren. Cottbus war kein Knast, in dem es normal zuging! (Roter Terror, Arafat, Texaner… waren Synonyme für Wächter, die ihre Sadismus an den Häftlingen auslebten.)

Heute ist aus einem Großteil des Gefängnis-Areals eine Gedenkstätte besonderer Art entstanden. Einige Gefängnisinsassen gründeten 2007 das Menschenrechtszentrum Cottbus e.V., das von Frau Sylvia Wähling geschäftlich geführt wird. Das Zentrum hat sich zum Ziel gesetzt, Häftlingen der DDR sowie heute politisch, religiös oder rassisch Verfolgten gegenüber für das an ihnen getätigte Unrecht in erster Linie Verständnis zu zeigen und damit einen Beitrag zur Versöhnung zu leisten.

Verständnis, was in der Bundesrepublik Deutschland eher kleingeschrieben wird und durch mangelnde Rehabilitation und einer „kleinen“ Rente eher verdrängt wird. Viele Betroffene leiden dadurch heute noch extrem. Sie sind der Opferhaltung verfallen und können den Schritt der Versöhnung, des Verzeihens nicht gehen, der wichtig ist, um seinen inneren Frieden zu finden und sein Leben selbstbewusst zu gestalten.

In einer Dauerausstellung erinnert das Menschenrechtszentrum an das, was wirklich geschah.  Die Aussteller wollen damit auch die Nachfolgegenerationen für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sensibilisieren.  Ein Besuch dorthin ist sehr lohnenswert. Auch in diesen Gemäuern kann man auch alte Zellen besuchen, die ein Einfühlen in die damalige Zeit erlauben.

Daten und Fakten zum Zuchthaus Cottbus finden Sie ausreichend im Internet. Zwecks individueller Führungen kontaktieren Sie mich gerne.

Folgen Sie meinen Bildern aus dem Zuchthaus Cottbus, die den Fluchtweg aus der Hochsicherheitszelle, einem sogenannten Tigerkäfig, zeigen, in der Galerie.


Strafvollzug in der Justizvollzugsanstalt Brandenburg in der Zeit von 1982-1986


Meine letzte Reise durch die vielen Gefängnisse und Erziehungsanstalten der DDR endete in der Strafvollzugsanstalt Brandenburg, in der Anton-Saefkow-Allee 22, 14772 Brandenburg an der Havel.

Dieses Gefängnis hat eine lange Geschichte, auf die ich hier jedoch nicht eingehen möchte. Es gibt zahlreiche Beiträge, Geschichten, Informationen, die man im Internet bequem nachschlagen kann. Z.B. unter den Stichworten JVA Brandenburg, Zuchthaus Brandenburg.

Nur eines möchte ich hier erwähnen.

Zwischen diesen Gefängnismauern ist sehr viel Blut vergossen worden! Diese Haftanstalt integriert eine Hinrichtungsstätte. Besucher können eine Guillotine besichtigen gem. dem „Französischen Vorbild“ zu Zeiten der Französischen Revolution! Die Atmosphäre lässt empfindsame Menschen spüren, was es wohl bedeutet haben mag, sein „letztes Stündchen schlagen“ zu spüren.

„Brandenburg“ - damit ist der Knast gemeint -, war v.a. unter den politischen Häftlingen sehr gefürchtet, waren doch in der Hauptsache sogenannte Langstrafer, Vollzugszeiten von mehr als 5 Jahren bis hin zu lebenslänglich – dort untergebracht. Ihre hohen Haftstrafen resultierten aus schwerwiegenden Delikten wie Tötung, Mord, sexuellen Übergriffen und anderem. Unter diesen Häftlingen herrschte eine eigene Rangordnung!

Aus dieser, selbst zu DDR Zeiten, sehr modernen Haftanstalt gab es nicht nur nach Herrschender Meinung, sondern auch behördlich vom MfS bestätigt, eigentlich kein Entweichen. Dieses Gefängnis war mehr als eine Hochsicherheitsverwahrung. Aber…

Selbst die Staatssicherheit wog sich nicht mehr in Sicherheit, nachdem mir aus dem Zuchthaus Cottbus, noch dazu einem hoch gesicherten Zellentrakt, ein Entweichen gelang und ich sechs Tage lang eine „Staffel von mehr als 4000 Mann“ in Atem hielt. Das MfS wollte wissen, ob es trotz der gesamten Maßnahmen in diesem modernen Gefängnis Lücken gab, die es cleveren Häftlingen ermöglichten, die Anstalt ins Freie zu verlassen…

Folgende Bilderreihe zeigt für die damaligen Verhältnisse einen möglichen Weg in die Freiheit.

„Wo Menschen arbeiten, werden Fehler gemacht! Man muss sie sich zu Nutze machen… vor allem mutig sein, an sich und seine Fähigkeiten zu glauben. Die Freiheit entsteht im Herzen und wird mit dem Kopf ausgeführt.“

Da die Justizvollzugsanstalt, erst modernisiert, noch voll in Betrieb ist, muss bei der Brandenburgischen Gedenkstätte zwecks Besuch schriftlich ein Antrag gestellt werden!

Sprechen Sie mich an, wenn Sie eine Besichtigung wünschen.


Die Zelle für verschärften Arrest oder auch für Häftlinge die kurz vor ihrer Hinrichtung standen, zur Zeit als in der DDR noch die Todesstrafe vollzogen wurde. Auch ich durfte mit dieser Zelle Bekanntschaft machen über Wochen, angekettet wie ei wildes Tier.

DIESE WEBSEITE WURDE MIT ERSTELLT